Auszug aus: Journal for Markets and Ethics (2016)/1
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem philosophischen Konzept des Gewinnparadoxes nach Bowie, welches besagt, dass lediglich auf Gewinn fokussierte Unternehmen langfristig nicht erfolgreich sind. Auf eine theoretische Erläuterung des Konzepts folgt eine spieltheoretische Modellierung des Gewinnparadoxes. Das Gewinnparadox entspricht der Situation eines kooperativen Gleichgewichtes im Gefangenendilemma. In verschiedenen Variationen des Gefangenendilemmas wird das Gewinnparadox dargestellt. So wird nach dem klassischen 2-Personen- Gefangenendilemma der N-Personen-Fall betrachtet, in dem eine kooperierende Koalition ein solches, kooperatives Gleichgewicht auslösen kann. Anschließend wird ein Mo-ralitätskoeffizient eingeführt, der kooperative Gleichgewichte genau dann ermöglicht, wenn die Spieler ausreichend moralisch sind. Abschließend werden wiederholbare Spiele betrachtet, in denen ein kooperatives Gleichgewicht möglich ist, da die Spieler sich eine Reputation aufbauen können. Die Vielzahl von Modellierungsmöglichkeiten zeigt auf, dass das Gewinnparadox auch theoretisch fundiert werden kann.
Schlagwörter
Spieltheorie, Kooperation, Dilemma, Moralität, Unternehmensethik