Auszug aus: Journal for Markets and Ethics, Jahrgang (2013)/2
Viele Bürger haben einen ethischen Vorbehalt gegenüber dem Handel. Wohlstandsfördernde Arbeitsteilung erfordert jedoch Handel, der „gerecht“ ablaufen muss. Die Bibel bejaht Handel – aber erwartet dabei den Schutz der Armen. Gerechter Handel benötigt Freiheit und soziale Absicherung. Die deutsche Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft integriert beide Aspekte. Jedoch ist der marktliche Wettbewerb kein Spontangewächs, sondern eine Kulturpflanze, die vom Staat geschützt werden muss. Die Philosophie der Sozialen Marktwirtschaft, die Aufgaben des Staates und die wirtschaftspolitischen Prinzipien von Eucken werden erklärt. Deutschland verfolgte nur die ersten 20 Jahre eine Politik im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft. Einige Aspekte konnten bei den römischen Verträgen in den gemeinsamen Markt aufgenommen werden. Beim Außenhandel und in der Entwicklungspolitik werden wichtige Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft missachtet.