Auszug aus: Journal for Markets and Ethics (2014)/2
Kaum ein internationales Abkommen wird so kontrovers diskutiert wie das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP zwischen der Europäischen Union und den USA. Auf der einen Seite erhofft man sich wirtschaftliches Wachstum und besseren internationalen Austausch, während auf der anderen Seite befürchtet wird, dass nationale Souveränität eingeschränkt und Konsumenten- wie Umweltrechte zu kurz kommen. Dieser Text widmet sich einer moralischen Analyse von TTIP und nutzt dabei die Gerechtigkeitstheorie eines John Rawls als ethischen Maßstab. Die moralische Analyse untersucht vor allem zwei besonders öffentlich diskutierte Gegenstände des Vertrags, zum einen die sog. „Chlorhühnchen“ und zum anderen die Debatte um die Investor-Staat-Streitbeilegung.