Auszug aus: Journal for Markets and Ethics (2014)/2
Der Credit Default Swap (übersetzt: Kreditausfallversicherung) ist ein sogenanntes Kreditderivat und erscheint zunächst als ein wertneutrales und technisches Finanzprodukt. Doch der Gebrauch dieses Instrumentariums kann schnell sozialethische Dimensionen annehmen, wie es in der weltweiten Finanzkrise 2007/2008 oder in der Euro-Staatsschuldenkrise der Fall war. Neben offenkundigen Nutzenpotenzialen besitzen CDS vor dem Hintergrund der christlichen Sozialethik einige Angriffspunkte. Indem sich z.B. Banken untereinander mittels CDS absicherten, rief diese Praxis eine too interconnected to fail Problematik hervor. Große Finanzmarktakteure waren also nicht nur too big to fail, sondern durch CDS auch so untereinander vernetzt, dass ein Ausfall der einen Bank direkt mehrere andere mit sich reißen konnte.