Auszug aus: Journals for Markets and Ethics (2013)/1
Der Beitrag fragt nach dem Verhältnis von Wirtschaftswissenschaft und Ethik als wis-senschaftliche Disziplinen. Er geht dabei dem Verhältnis ihrer „Zuständigkeiten“ nach, und setzt sich kritisch mit Tendenzen der Verselbständigung ökonomischen Denkens auseinander, die ethische Fragestellungen wegen ihrer Positionalität ausschließen oder in anscheinend wertfreie ökonomische Theorien „auflösen“ wollen. Der Autor nimmt Bezug auf Beiträge Webers und Poppers, und auf jüngere Versuche, ökonomisches Denken gegen originär ethische Argumentationen abzugrenzen.Dagegen wird auf die Dimension der Sinnbezogenheit menschlicher Existenz und menschlichen Handelns verwiesen, das eine „Abschirmung“ gegen die Frage wertender Orientierung und ihrer Begründungen unmöglich, und solche Versuche ideologieanfällig macht. Dagegen plädiert der Beitrag für eine Rückgewinnung und neue Wertschätzung der argumentativen Einbeziehung der ethischen Dimension in den ökonomischen Diskurs. Die Bezogenheit von Ethik und Ökonomie ist weder ein spätes „Luxusproblem“, noch ist es eine lästige Erbschaft aus Zeiten eines „vorwissenschaftlichen Denkens“.Abstract